Bayern, Oktober 2024

Ein Kurztrip, 5 Tage, 500km. Durch Bayern, Allgäu und ein kleiner Abstecher nach Österreich (Nähe Bregenz).

Mittwoch, 16.10.2024

Wir haben allen erzählt, dass wir für eine Woche nach Südtirol fahren. Aber weil es dort stärker regnen soll als auf der Alpennordseite, disponieren wir um. Ist ja nichts Neues – und für bekennende Schönwetter-Camper fast ein Muss.

Wegen verschiedener Unwägbarkeiten (wir leihen uns einen Fahrradträger aus, und die Gasflasche lässt sich nicht montieren) kommen wir noch später los als sonst. Aber egal, wir haben es ja nicht weit, wir wollen ins Allgäu. Wir fahren bei Regen los, arbeiten uns durch Nebel, bis sich die Nebelbänke in den Tälern absenken und kommen gegen 18 Uhr an unserem Ziel am Forggensee an.

Nebelbänke im Allgäu.

Weil uns der dortige Campingplatz gar nicht gefällt, fahren wir nochmal weiter und landen schlueßlich bei Einbruch der Dunkelheit am nahegelegenen Bannwaldsee auf einem großen Campingplatz. Wir sind einfach nur froh, dass wir angekommen sind, wärmen die mitgebrachte Bolognese auf und liegen um 22 Uhr in der Falle.

Donnerstag, 17.10.2024

Heute ist ein wunderbarer, sonniger Herbsttag. Wir frühstücken draußen in der Sonne und genießen jeden Strahl.

Es gibt einen Radweg, der am Campingplatz startet und einmal um den Bannwald- und den Forggensee herumführt. Dafür ist das Wetter perfekt: Bauer Himmel, buntes Laub, der See wie ein Spiegel. Die Bauern heuen bzw. heuwenden, und es riecht abwechselnd nach frischem Gras und nach erdigem Laub. Schloss Neuschwanstein thront spektakulär auf der anderen Seeseite und spiegelt sich mit den dahinterliegenden Bergen im Wasser.

Schloss Neuschwanstein thront spektakulär im Alpenvorland.
Der Pegel des Forggensees wird im Winter deutlich abgesenkt.

Während der Bannwaldsee ein Naturschutzgebiet mit Mooren und Sümpfen ist, ist der Forggensee ja „nur“ ein Stausee und nicht besonders hübsch mit seinen betonbewehrten Ufern. Aber wenn sich die Berge so schön darin spiegeln, ist das auch egal. 

Wir genehmigen uns ein Helles im Campingrestaurant, das bereits am späten Nachmittag völlig ausgebucht ist. Auch wenn wir gewollt hätten, hätten wir dort nicht essen gehen können. So gibt es wieder Spaghetti im Wohnmobil.

Freitag, 18.10.

Heute ist ist es leider nichts mit dem goldenen Oktober, aber immerhin lässt der Regen im Laufe des Vormittags nach. Wir fahren mit dem Rad bzw. dem E-Roller in das 8 km entfernte Füssen. Leider ist der E-Roller nicht voll geladen und gibt – obwohl er doch eigentlich eine Reichweite von 100 km haben soll, weshalb das Laden nicht notwendig erschien – in Füssen den Geist auf. Wieder what learned, wie mein Schatz Claus so schön zu sagen pflegt. Immerhin hat die Hinfahrt geklappt. 

Wir bummeln durch Füssen, was auch unter den grauen Wolken recht malerisch daherkommt. In einem Lokal, das früher mal eine Metzgerei war, wird die Lust auf lange geschmortes Fleisch gepflegt, und wir essen vorzüglich. Zurück geht es für den Rollerfahrer mit dem Taxi, dessen Fahrer sich über die Geschichte mit dem leeren Akku amüsiert.

Samstag – Sonntag, 19.-20.10.

Wir besuchen meine Patentochter und ihren Freund bei München und übernachten auf einem Bauernhof-Stellplatz in der Nähe. Die Adresse haben wir aus der app „park for night“ – und sind begeistert. Wir werden sehr herzlich empfangen und stehen ganz allein auf einem gekiesten Platz direkt an einem Feld. Nachts ist es so still und so dunkel, dass man Angst bekommen könnte. 

Bauernhof-Stellplatz mit Aussicht.

Es ist ziemlich kalt unter der Nebeldecke, was im geheizten Auto eigentlich kein Problem ist. Aber die Heizung verabschiedet sich, und außerhalb der warmen Bettdecke wird es ziemlich ungemütlich.

Der Blick aus dem Schlafzimmer entschädigt für alles.

12 Grad und Nebel und keine Heizung. Wir beschließen, dass das nicht so nett ist, sagen die diversen weiteren Besuche ab, die wir geplant hatten, und machen uns auf den Rückweg. Wir übernachten nochmal in Hard bei Bregenz auf dem Parkplatz eines Restaurants. Gegen Verzehr ist die Übernachtung kostenlos, ein Deal, den inzwischen mehrere Lokale anbieten. 

Der letzte Abend: Kostenloses Parken und Übernachten bei einem Restaurant nähe Bregenz.

Daheim hängt unser Tourne-Händler die Heizungssteuerung an seinen Laptop und kann den Fehler schnell beheben. Wir planen die nächste Tour!

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