Das eigene Stromkraftwerk: Unser Wechselrichter

Ein weiterer, sehr grosser Schritt zum autarken Campen ist unser neuer Wechselrichter.

Wofür braucht mann/frau so etwas? Nun, dass WoMo verfügt über 2 Solarpanels und 2 Lithiumbatterien die den „Aufbau“ (=Wohnbereich)* mit 12V-Strom versorgen. Der in den Batterien gespeicherte Strom wird in das im WoMo vorhandene „Stromnetz“ eingespeist, z.B. für die LED-Beleuchtung, die Wasserpumpen, den Lüfter im Bad, den Kühlschrank, usw. Zudem sind mehrere USB-Ladestationen (vom Hersteller) im Auto verbaut, sodass man iPhones, iPads usw. direkt an den Buchsen, mit 12V, laden kann.

*das WoMo hat zusätzlich auch eine Starterbatterie, wie jedes Auto, die den Anlasser, Blinker, Fensterheber, Licht usw. versorgt.

ABER: Dies alles nur mit 12V.
Es gibt aber auch Geräte, die 230V benötigen (z.B. Fön, Elektrokocher,..) oder Akkus die mit 230V geladen werden müssen, wie z.B. die von den eBikes oder vom Akkustaubsauger und unserer Zahnbürste.
Die nötigen 230V bekam man (bislang) nur über den „Landanschluss“ auf dem Campingplatz. Das WoMo hat einen (Aussen-)Stecker den man mit der „Stromstation“ auf dem CP per Kabel(-Trommel) verbinden musste. Somit konnte man, aber nur solange man Landstrom hatte, auch die 230V Geräte betreiben/laden. Dies ist aber nur auf CPs möglich und nicht auf Stellplätzen (die nur selten Lade-/Stromanschlüsse bieten), wo man dann diese Geräte nicht nutzen und nicht laden konnte.

Dies ändert sich mit einem Wechselrichter: Wie der Name andeutet, wandelt er denn 12V-Strom (der in den Solarpanels gesammelt und den Batterien gespeichert wird) in 230V. Somit hat man alle Möglichkeiten die verschiedensten Verbraucher anzuschließen. Die Kapazität ist (bei unserem) auf 1500W begrenzt. Geräte mit weniger Leistungsaufnahme können also verwendet werden – und „ziehen“ während dem Betrieb/Laden Strom aus den beiden Lithiumbatterien, die durch die Solarpanels weiter geladen werden (solange die Sonne scheint). Wir produzieren nun also unseren eigenen Strom und sind unabhängig von den Landstromanschlüssen auf den CPs.

Wie lange die Batterien genug 230V-Strom abgeben können hängt davon ab, wie viele Geräte/Akkus man gleichzeitig nutzt und ob währenddessen die Solarpanels genügend Sonne bekommen um die Batterien wieder zu speisen.
Fährt man mit dem WoMo laden sich die Batterien auch dadurch (wie bei der Startertbatterie via Lichtmaschine) wieder auf.
Schließt man das WoMo trotz Wechselrichter auf dem CP an den Landstrom an, so werden die Batterien weiter geladen und es wird automatischer der Landstrom verbraucht, d.h. die Batterien werden nicht in Anspruch genommen.

Der Sinn ist also, dass man auch dort wo man keinen Landstrom bekommt, trotzdem seine eigenen 230V produzieren und nutzen kann. Außerdem entfällt das Ausrollen der Kabeltrommel auf dem CP für den Anschluss an den Landstrom – und man spart auf dem CP pro Übernachtung ca. EUR 4.-, wenn man keinen Strom benötigt.

Unser Wechselrichter hat (inkl. Einbau) ca. EUR 1.500.- gekostet. Amortisiert sich also nach ca. 400x Stromnutzung auf dem CP und bietet natürlich die o.g. Vorteile der Unabhängigkeit.

Eingebaut ist der Wechselrichter unter der Sitzbank (dort sind auch die beiden Batterien). Von aussen sieht man nur dieses kleine Kästchen, mit dem Ein- und Ausschalter:

Anmerkung 20. Oktober 2023

Auch wenn die App einen Ladezustand der Batterien von je 100% anzeigt: Man sollte es nicht übertreiben! Wir haben es nun 2x „geschafft“ die Batterien komplett zu entladen. Eigentlich waren sie voll – dann haben wir geladen (die Fahrradakkus, die Zahnbürste und Wasser mit dem Elektrokocher gekocht). Und schwupp, waren sie leer. Genau genommen nach ca. 5 Tagen.
Da sie nicht „nachladen“ konnten (via Sonne) und wir auch nicht gefahren sind, ging dann die gesamte Elektrik im WoMo aus: Innenbeleuchtung, Pumpen der Wasserhähne, Kühlschrank…alles.
Es dauerte dann, mit Anschluss/Aufladen via Landstrom und Fahren ca. 24 Stunden, bis die Batterien wieder ihre volle Leistung hatten.
Besonders im Herbst (und Winter) sollte man also doch überlegen, was und wie lange man etwas lädt, da die Solarzellen es nicht schaffen „nachzuladen“ oder man wechselt öfter den Stellplatz/CP, da die Batterien dann auch während der Fahrt geladen werden.

Internet und WLAN im WoMo

Das Problem kennt wahrscheinlich jeder Camper: Kein Internet!
Da Campingplätze in der Regel recht gross sind, gibt es meistens nur in der Nähe der Rezeption einen halbwegs guten Empfang, über den (öffentlichen, nicht geschützten) Router des CPs. Das Passwort dafür erhält man meistens beim Einchecken. Und zwar erhalten es alle – d.h. dieses Netz wird langsamer, je mehr Camper sich dort anmelden. Zudem muss man sich mit seinen Geräten (iPad, Laptop,..) in der Nähe der Rezeption aufhalten – dort ist man oft nicht alleine, wird gestört, o.ä.

Die individuelle Lösung: Ein eigener, mobiler Router!
Dafür braucht man das Gerät an sich (ca. 10x10x2 cm gross) und eine SIM-(Daten-)Karte. Damit kann man seinen eigenen Internetzugang und sein WLAN einrichten (und alleine nutzen). Der mobile Router lässt sich mit diversen Geräten gleichzeitig verbinden (mehrere iPhones, mehrere iPads, usw.).

Wir haben uns einen „Netgear Nighthawk M1“ Router gekauft und diesen daheim mit einer heimischen Karte ausgiebig und erfolgreich getestet.
Die Recherchen haben nämlich ergeben, dass man die SIM-Daten-Karte günstiger im jeweiligen Urlaubsland kauft, da ansonsten Roaming-Gebühren anfallen können. Zudem sind deutsche und Schweizer Karten in der Regel wesentlich teurer, als z.B. französische oder spanische Karten.

Den mobilen Router also für die Reise eingepackt und bei der ersten Gelegenheit in Frankreich eine französische Karte gekauft. Dafür gingen wir in einen „Orange-Shop“ (in Frankreich einer der größten Telekommunikationsanbieter). Diese schickten uns lustigerweise gegenüber zu einem Tabak-Shop – der genau die gewünschten Karten verkauft. Auf dem Kassenzettel stand dann der Aktivierungscodes und das Basispasswort. Eine SMS an den Anbieter – und dann wurde die Karte freigeschaltet. Perfekt!

So haben wir nun unser eigenes (sehr schnelles und stabiles) Internet/WLAN, das wir überallhin mitnehmen können (z.B. an den Strand oder zu einem netten Sitzplatz).

Die Karte hat eine Laufzeit von einem Monat und kann dann wieder mit neuem (Daten-) Guthaben aufgeladen werden. Bei der nächsten (Spanien-)Reise werden wir uns ebenfalls eine entsprechende Karte kaufen.

Das ist der mobile Router. Weitere Anschlüsse: Antenne, Ethernet, auch als Powerbank nutzbar.

Unser TOURNE Kastenwagen


Wir haben längere Zeit im Internet und bei verschiedenen Händlern in der Nähe nach einem schönen und geeigneten Fahrzeug gesucht, bis eines Morgens Jeannine sagte, es gibt direkt bei uns in der Nähe einen Händler der ganz tolle Fahrzeuge vertreibt.
Also hatten wir nur einen kurzen Weg, um uns diese Fahrzeuge anzuschauen.

Und wir waren sofort begeistert. Mit anderen Worten: Das Gute liegt manchmal sehr nahe. Nachdem wir auch eine Probefahrt gemacht haben, stand die Entscheidung fest.

So bestellten wir im Oktober 2020 einen „Tourne“ (so heisst der Hersteller) Kastenwagen (Typ des Wohnmobils). Das Basisfahrzeug ist ein Peugeot Boxer*.

*Tourne Boxer 2.2HDI 435 Premium, 165 PS, 2,2L

Die Lieferzeit betrug dann ziemlich genau 6 Monate ab Bestellung.

Unser Kastenwagen „Tourne Peugeot Boxer“

Die Firma TOURNE gibt es erst seit ca. 3 Jahren. Dieser Hersteller ist der (oder einer der) grössten Peugeot Händler in Slowenien. So kam man auf die Idee eine Schreinerei zu übernehmen und selbst auch Kastenwagen zu WoMos auszubauen.

Wir haben nun also quasi einen umgebauten Lieferwagen.
Die wichtigsten technischen Daten sind: Länge 5,99 m, Breite 2,05 m ohne Spiegel, ca. Höhe 2,70 m. Damit ist das Fahrzeug relativ stadttauglich und passt auch (knapp) auf einen normalen Parkplatz. Außerdem ist die Länge von 6 m die „magische“ Grenze zum Beispiel auf Fähren, um nicht als LKW berechnet zu werden.

Insofern, ein relativ kompaktes, gut zu fahrendes Fahrzeug, dass sich fährt wie ein Pkw. Wichtig: Das Fahrzeug hat eine Zulassung von 3,5 t und darf somit mit dem normalen PKW- Führerschein gefahren werden.
Aufgrund der 3,5 t ist die Zuladung natürlich begrenzt, aber sie beträgt knapp 500 Kilo. Dies allerdings abzüglich Mitfahrer, Wasser und Diesel, die man ja auch benötigt.
Mit 165 PS und einem Hubraum von 2,2 l kommt man recht zügig voran was sich auch auf unserer ersten Tour auf diversen Passstraßen und in kleinen Gässchen bestätigt hat.

Der Verbrauch lag auf der ersten Tour bei moderaten 10 l pro 100 km, was für ein nagelneues Fahrzeug ein recht guter Wert ist (dieser Wert hat sich bis heute, 7.000 KM, nicht geändert).

Das Fahrzeug ist vom Werk aus relativ komplett ausgestattet, so dass wir an Zubehör nur folgendes geordert haben:

  • eine zweite Solarzellen auf dem Dach
  • einen Fahrrad-Gepäckträger
  • eine Lithium-Batterie (statt einer Bleibatterie) – im Okt. 2021 haben wir eine 2. Lithium-Batterie nachrüsten lassen
  • und eine Trocken-Trenn-Toilette (dazu in einem weiteren Bericht dann mehr) – die von unserem Händler gegen das Serien-Chemie-Klo ausgetauscht wurde
  • Klimaautomatik, Traktionskontrolle u.a. technische Features
  • Aussendusche und Aussengasanschluss (für den Grill)

Durch die Solarzellen, die spezielle Toilette und große Wassertanks, wie auch eine Dieselheizung sind wir ziemlich autark, d.h. wir können mehrere Tage irgendwo stehen ohne auf einen Campingplatz zu müssen. Gerade in der jetzigen (Corona-)Zeit ist dies natürlich ein Riesenvorteil. Der Selbstversorgung und Unabhängigkeit dient zusätzlich ein großer Kühlschrank, zwei Gaskochfelder, viel Stauraum und im Bad auch die Möglichkeit zu duschen.

Was man natürlich ab und zu machen muss, ist neues Wasser zu Bunkern, das Brauchwasser und den Urin-Tank zu entsorgen und vielleicht ab und zu auch mal Diesel zu tanken.
Das schwierigste auf unserer ersten Tour war eigentlich Mülleimer zu finden, denn etwas Müll fällt immer an und diesen muss man ja entsorgen. Da wir auf sehr abgelegenen Strecken unterwegs waren gab es also leider nicht an jeder Ecke einen öffentlichen Papierkorb oder Mülleimer, so dass wir danach tatsächlich suchen mussten.

Damit ihr euch die „Selbstversorgung“ bzw. Unabhängigkeit vorstellen könnt:

  • das Fahrzeug hat einen 100 l Frischwasser Tank,
  • einen genauso großen Abwassertank (dieser ist beheizt – und damit wintertauglich)
  • einen 80 l Diesel Tank (für das Auto an sich und die Heizung)
  • zwei Solar Panels mit je 150 Watt (diese speisen die leistungsfähige/n Lithium-Batterie/n)
  • einen sehr großen Kühlschrank (mit einem kleinen Gefrierfach)
  • eine 11kg Gasflasche (die zum Kochen und für den Heisswasser-Boiler gebraucht wird)
  • mehrere USB-Ladestationen (gespeist vom Solarstrom) und Steckdosen für den Betrieb am „Landstrom“
  • einen Heizwasserboiler (Duschen, Spülen, Waschen)
  • und eine Fussbodenheizung (allerdings auch nur mit Landstrom)

Damit lässt es sich eine ganze Weile gut aushalten.

Was also ist ein „Kastenwagen“?
Dies sind Standard-Nutzfahrzeuge, wie sie auch Handwerker, Kurierdienste, usw. benutzen. Kleine Nutzfahrzeuge mit verschiedenen Längen von 5.99m bis ca. 7.00m.

Sie haben alle eine Schiebetüre (rechte Seite) und 2 Hecktüren, die sich zum Be- und Entladen von Waren weit öffnen lassen – im WoMo dient die Türe als Einstieg in den Wohnraum. Im „Fahrerhaus“ gibt es links und rechts eine normale Türe zum Einstieg von Fahrer und Beifahrer.

Kastenwagen sind also eigentlich Nutzfahrzeuge, die dann später, von verschiedenen Herstellern, zu Kastenwagen-Wohnmobilen um- und ausgebaut werden. Die Fahrzeug Grundabmessungen werden nicht verändert und die gesamte Karosserie besteht aus Metall.

Da es die Basisfahrzeuge von VW (Crafter), Ford (Transit), Mercedes (Sprinter), Fiat (Ducato), Peugeot (Boxer) u.a. gebaut werden, gibt es also auch eine Vielzahl von Herstellern und Modellen für den Wohnmobil-Ausbauer.

Der Ausbauer bestellt also z.B. (in unserem Fall) einen Peugeot Boxer. Diesen bekommt er so, wie ihn auch der Malermeister für seinen Betrieb bekommen würde.

Dann fängt die Arbeit des Ausbauers an.
Unverändert bleibt die Fahrerkabine (hier werden „nur“ die Verdunklungsvorhänge eingebaut, ein Navi-Gerät,…). Nun müssen zusätzlich Fenster (Seiten, Dach) in die Karosserie geschnitten werden. Die Hauptarbeit liegt danach im „Wohnbereich“.
Der Ausbauer muss nun in den „Lieferwagen“ die Betten, die Toilette, die Küche usw. einbauen. Der Ausbauer integriert in das Fahrzeug also alles, was zum Wohnen/Reisen notwendig ist: Heizung, Strom, Wasser- und Abwassertanks, Kochfeld, Innenraumbeleuchtung, Fliegengitter an allen Fenstern/Türen, Schränke/Stauräume und eine Batterie für den Wohnbereich (unabhängig von der „Autobatterie“)….
Aus dem eigentlichen Laderaum des Nutzfahrzeugs wird so der Wohnbereich.

Die wichtigsten Daten und Masse, vom Hersteller

Die Vordersitze lassen sich drehen, um gemeinsam am Tisch sitzen zu können.
Das Hauptbett, hinten, hat die Masse von B140xL190m. Ein sogenannter „Querschläfer“, da die Betten quer zur Fahrtrichtung eingebaut sind. Vorteil: Sie nehmen nicht sehr viel Platz im Fahrzeug weg. Nachteil, der/die aussen (an den Hecktüren) Schlafende muss, will er mal raus, über den/die vordere/n klettern und die Bettlänge ist limitiert durch die Innenbreite des Fahrzeugs.
Auch ist es möglich, die Betten hochzuklappen (siehe Foto) und dann grössere Gegenstände (z.B. Fahrräder) im „Schlafraum“, also innen, zu transportieren.
Normalerweise ist das Bett runtergeklappt und somit „parat“.

Blick durch die geöffneten Hecktüren (Herstellerfoto)

Unter dem Bett ist dann der Hauptstauraum, für all die Dinge, die man mitnimmt. Von Elektrokabeln (zum Landanschluss), über eine Kiste mit Fahrradzubehör (Helme, Schlösser), Wasserschlauch, Wanderschuhe, usw. usw. Damit diese Gegenstände während der Fahrt nicht verrutschen, haben sich „Euro-Boxen“ als stabile und ideale Aufbewahrungs-möglichkeit bewährt. Sie sind stabil, stapelbar und schier unkapputbar – und genormt.

In der oberen Skizze seht ihr (v.l.n.r.): Teil des Bettes (wenn hochgeklappt), die Nasszelle (WC, Dusche, Waschbecken), Sitzbank (für 2 Personen), Tisch (verlängerbar), gedrehte Vordersitze, sodass man mit 4 Personen an dem Tisch („Dinette“) sitzen kann.

(Herstellerskizze)
(Herstellerskizze)

In der unteren Skizze seht ihr angedeutet das „Zusatzbett“..

Hier nicht sichtbar: Rundherum (oben angebracht) befinden sich Schränke („Schaps“), mit verriegelbaren Klappen, damit während der Fahrt nichts herausfällt.

Der Ausbau geschieht (mehr oder weniger) in Handarbeit und (meistens) in kleinen Stückzahlen. Auch daraus ergeben sich Lieferzeiten von 6 bis 18 Monaten. Die „grossen“ und bekannten Hersteller sind z.B: Pössl, Hymer, Westfalia, Weinsberg u.a. Daneben gibt es viele kleinere (auch sehr exklusive) Hersteller.

Bei einer Gesamtlänge von 5.99m gibt es nicht viele Varianten der Grundrissgestaltung. Die Unterschiede liegen je nach Hersteller bei der Qualität, den Materialien, Farben und Dekors. D.h.: Die Position der Betten, der Nasszelle usw. ist fast bei allen Modellen/ Herstellern ähnlich.

Eine Variante sind „Längschläfer“, d.h. die Betten sind längs zur Fahrtrichtung angeordnet, was aber erst ab Fahrzeuglängen von ca. 6.50m* möglich ist. Diese Variante gab es bei unserem Fahrzeug 2020/21 noch nicht – und ausserdem wollten wir aus „praktischen“ Gründen nicht über 6m Länge hinaus.

*Es gibt Ausnahmen, z.B. das neue Modell von HRZ, das bei einer Länge von nur 5.26m ein Bett von 200x160cm hat, welches sich allerdings im Hochdach befindet. Auch gibt es mittlerweile „Hubbetten“ u.a. Lösungen, um auf dem begrenzten Raum trotzdem möglichst grosse Betten zu integrieren.

Hier noch Fotos des Tournes (kurz vor der Übergabe an uns):

mit Fahrradträger, leider nur bis 35kg Zuladung
Die Trocken-Trenn-Toilette muss noch eingebaut werden..

Campen ?!

Woher kommt das Wort Campen?
von lat. campus „Feld“

Die Urlauber übernachten in diesem Fall in Zelten, Hängematten, Wohnwagen oder Wohnmobilen, in Dachzelten oder ausgebauten Vans. Wird in Zelten gecampt, so spricht man auch von Zelten.

Seit wann gibt es „Camping“?
Camping entstand Anfang des 20. Jahrhunderts, als nach dem Ersten Weltkrieg der Aufschwung mit den Goldenen Zwanzigern Einzug in Deutschland hielt. Erstmals konnte sich der Normalverbraucher Urlaub leisten, zuvor hatten Arbeitnehmer keinen gesetzlichen Urlaubsanspruch. Es lag nahe, in der freien Natur kostengünstig zu regenerieren. Man campte relativ einfach, mit Zelten und einfachen Gegenständen zur Erholung wie Faltbooten. Es entstand die sogenannte „Wochenendbewegung“. So waren es auch die Faltbootfirmen und die Anhänger dieses Sports, die die Ausrüstung entwickelten. Die Faltboothersteller bauten ihre Zelte, die zuvor nur aus einfachen Zeltbahnen bestanden hatten, wie die Häute ihrer Boote. Oben aus dichtgewebter Baumwolle und mit einem Boden aus Gummi. Die Faltbootpioniere Carl Joseph Luther und Hans Berger (Firma Sport Berger) erfanden das notwendige Zubehör: Den Daunenschlafsack und die Luftmatratze.
Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Entwicklung unterbrochen, erst nach Kriegsende und mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder konnte sich die breite Masse wieder Urlaub leisten. Erstmals wurden Pkws umgebaut und mit Campingutensilien ausgestattet. Der im Jahr 1931 erfundene Wohnwagen trat seinen Siegeszug an. Es entstanden Begriffe wie „Stoffvilla“ oder „Haus am Haken“. In den 1960er Jahren entstand eine auf Camping spezialisierte Industrie. Es wurden extra Fahrzeuge wie der VW-Bus für das Camping umgebaut, das Camping wurde technisiert und durch Neuerungen wie die Bordtoilette komfortabler. In den letzten Jahrzehnten wurde die Palette der Angebote stetig ausgebaut, sowohl was die Anzahl der Campingplätze als auch die Hersteller von Fahrzeugen und Ausrüstung anbelangt. In der DDR war der Camping-Urlaub auch aufgrund des Mangels an offiziellen Ferienplätzen sehr populär. Laut DDR-Historiker Stefan Wolle gab es Ende der 1980er Jahre 529 Zeltplätze in der DDR mit 20 Millionen Übernachtungen. Daneben waren auch die CSSR und der ungarische Plattensee beliebte Campingziele der Ostdeutschen.

Quelle: wikipedia.org

Und Camping heute?
In den letzten Jahren und besonders durch Corona erlebte das Campen und die Campingbranche einen unglaublichen Boom. Urlaub war nur schwer oder gar nicht möglich und so wurde der Wohnwagen bzw. das Wohnmobil zu einem sehr begehrten Objekt.
Die Vorteile sind klar: Man kann unter sich bleiben, z.B. im Kreis der Familie, man ist relativ autark, man hat sein eigenes kleines Heim dabei und muss nicht unbedingt mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Frühstücksbuffet und Essensäale sind nicht nötig, da man sich selbst versorgt.
Hinzu kam, dass Auslandsreisen noch schwieriger oder gar nicht möglich waren und mit dem Camper konnte man sich zumindest im eigenen Land bewegen.

Dies alles und die Vorteile die Camping schon immer geboten hat, führte dazu das zigtausende von Menschen nun zu Campern wurden. Mit eigenen Fahrzeugen, mit Leihfahrzeugen oder als Mieter in Mobile-Homes auf Campingplätzen.
So wurden alleine in Deutschland im ersten HJ rund 75.000 Wohnmobile NEU zugelassen.

Das Wohnmobile nicht erst seit Kurzem im Trend liegen, zeigt ein Blick auf die Entwicklung des Fahrzeugbestands: Von 2015 bis 2020 legte der Bestand an Wohnmobilen in Deutschland nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts von gut 390.000 auf knapp
590.000 zu.
Und danach startete ja erst der derzeitige Boom!
Dabei nicht zu vergessen die zusätzlichen ca. 700.000 Wohnwagen.

Apropos: Deutschland führt bei der Anzahl der zugelassenen Wohnwagen, mit knapp 700.000 (2019!, statista.com), vor Grossbritanien, Frankreich und den Niederlanden.

Wohin mit all diesen Fahrzeugen!
Das ist eine berechtigte Frage. Konnte man vor wenigen Jahren einfach spontan losfahren und sich dann gegen Nachmittag einen Stell-/Campingplatz suchen, so bedarf es heute einer ausgiebigeren Planung und der Reservierung eines Platzes. Nicht immmer – aber immer öfter. Die Anzahl der Fahrzeuge ist enorm und schnell gestiegen, die der Plätze nur sehr, sehr langsam.
Aber, es ist zu verzeichnen das verschiedene Gemeinden/Städte auf die Nachfrage reagieren und neue Plätze schaffen, bzw. vorhandene umnutzen*. Wer braucht im Sommer einen grossen Parkplatz vor einer Eissporthalle, in der kein Eis ist? Richtig: niemand.

7 neue eingerichtete Stellplätze für WoMos und Busse vor einer Eissporthalle im Tessin

Diesen Parkplatz kann man in dieser Zeit für WoMos zur Verfügung stellen. Der Platz ist eh da – nun gibt es ohne Aufwand zusätzliche, neue Einnahmen durch Standgebühren.

*Nutzung einer Wiese als Stellplatz im Tessin. Dies ist eine nicht ganz uneigennützige Flucht nach vorne, da einige Gemeinden schier überrollt wurden von WoMos und von dem Müll der hinterlassen wurde. Besser also, man versucht dies mit angebotenen und zu bezahlenden Plätzen zu „regeln“.

Kleines Rechenbeispiel: Vollausgelastet 60 Standplätze, pro Nacht je CHF 20.- Ergibt für die Gemeinde Einnahmen von CHF 1.200.- pro Nacht. Theoretisch also rund CHF 36.000.- pro Monat. Investition: Parkscheinautomat, Entsorgung (Anschluss an Kanalisation), Frischwasserleitung, 1 WC, Kontrolleur (checkt 1x täglich, ob alle ein Parkticket haben). Sollte sich also recht schnell armortisieren.

Oder, verschiedene privatwirtschaftliche Projekte, dort schliessen sich Landbesitzer, wie Winzer, Bauern etc. zusammen und bieten auf ihren Höfen Stellplätze an.

Es entstehen also neue Plätze, nur nicht ganz so schnell, wie neue Fahrzeuge dazugekommen sind. Aber auch dort wird der Zuwachs langsamer werden. Aufgrund der hohen Nachfrage und diverser Lieferengpässe liegen die Lieferzeiten für WoMos derzeit bei fast 1,5 – 2 Jahren und der Gebrauchtmarkt ist (fast) leergefegt.
Hinzu kommt, dass vermutlich in 2-3 Jahren viele wieder zum „konventionellen“ Fern- und Hotelurlaub zurückkehren (insofern Reisen wieder uneingeschränkt möglich ist) und dann viele Fahrzeuge als Gebrauchte zurück auf den Markt kommen. Dies sind dann keine zusätzlichen Fahrzeuge in der Statistik, sondern nur neue Besitzer.

Apropos: Ein WoMo muss auch irgendwo geparkt werden, auch wenn man nicht auf Reisen ist. In vielen Städten sieht man derzeit auch in Wohngebieten für längere Zeit abgestellte Fahrzeuge. Solange diese in einen normalen Parkplatz passen und nicht abgemeldet sind, ist dies erlaubt – aber diese „Freizeit“-Fahrzeuge nehmen natürlich einen erheblich Platz ein, bei eh beschränktem Parkraumangebot. Für den Winter gibt es die Möglichkeit die WoMos in diversen Hallen unterzustellen (Scheunen, Bootslager,..), was allerdings nicht ganz günstig ist und u.U. auch nicht direkt um die „Ecke“. Es ist zu befürchten, dass einige Camping-Neulinge dies nicht unbedingt bedacht haben und sich über diese „Folgekosten“ wundern werden (je nach Gegend ab EUR 50.- bis über 100.- pro Monat)

Strom, Wasser, Diesel und Gas im WoMo

Auch ein Wohnmobil benötigt eine „Grundversorgung“ mit Strom, Wasser, Diesel und Gas.
Doch woher kommt diese Energie?

Strom
Wofür benötigt man Strom im Fahrzeug?
In Wohnmobilen gibt es in der Regel zwei Batterien: Eine „Autobatterie“, wie bei jedem „normalen“ Auto. Lieferant für den Starter/Anlasser, das Fahrlicht, Scheibenwischer, Fensterheber, usw. und eine „Aufbau-Batterie“ für den Wohnbereich: Beleuchtung (LED) im Innenraum, für den Kühlschrank, für die Pumpen (Wasserhähne), zum Laden der Handys, iPads usw. an den verbauten Steckdosen.

Um Strom zu bekommen, gibt es drei Möglichkeiten: Die Batterie lädt während der Fahrt, die Solarpanels laden wenn die Sonne scheint oder man schliesst das Fahrzeug auf einem Stell-/Campingplatz an den „Landstrom“ (Kabeltrommel/Stecker) an.

Kritisch wird es dabei erst, wenn man mehrere Tage nicht fährt und in der Zeit auch keine Sonne scheint. Man verbraucht also Strom ohne „neuen“ zu laden. Den Ladestatus kann man an dem Kontrollpanel im Fahrzeug ablesen und dann entsprechend reagieren (wenn möglich Landstrom anschliessen oder eben weiterfahren).


Anmerkung: Wir haben unseren Tourne bis heute (55 Übernachtungen) nicht einmal an den Landstrom angeschlossen. Haben uns aber für den nachträglichen Einbau einer 2. Lithium-Batterie entschieden, um eine höhere Reserve zu haben. Grund war, dass wir einmal nach 4 Tagen „stehen“ und wenig Sonne an die Kapazitätsgrenze kamen (wir haben in dieser Zeit täglich die Smartphones, iPads und Kindls geladen und Licht im WoMo gebraucht).

Wasser
Wofür benötigt man Wasser im Fahrzeug?
Zum Waschen, Spülen, Kochen und für das Chemieklo (wenn man keine Trocken-Trenn-Toilette hat)… also wie daheim.
Allerdings kommt es nicht „automatisch“ aus einer Wasserleitung, sondern aus dem Frischwassertank des Fahrzeugs und wird von dort von mit Pumpen zu den entsprechenden Verbrauchern geleitet (z.B. Wasserhähne, Brausekopf).
Der Frischwassertank fasst (bei uns) rund 100L. Diesen kann man vor der Reise, z.B. zuhause, oder unterwegs an Raststätten, Campingplätzen usw. auffüllen (Giesskanne, Gartenschlauch). Zu bedenken dabei, das Gewicht: 100L Wasser gleich 100kg Zusatzgewicht im Fahrzeug. Hier kann man also Gewicht sparen, wenn man mit nur 30L für unterwegs startet und am Zielort das restliche Fassungsvermögen des Tanks auffüllt.

Befüllen des Tanks mit Wasserschlauch mit „Zählwerk“

Was „rein“ kommt, muss auch wieder „raus“. Dafür gibt es den Abwassertank (Grauwassertank* genannt), der unter dem Fahrzeug eingebaut ist. Dorthin fliesst das verbrauchte Wasser – z.B. vom Duschen oder Spülen.
An speziellen Entsorgungsstationen kann man diesen (manchmal gegen eine geringe Gebühr) entleeren. Diese Stationen gibt z.B. auf Raststätten oder auf CPs.
An diesen Stationen fährt man mit dem Fahrzeug über den entsprechenden „Kanaldeckel“, öffnet das Grauwassertank-Ventil und lässt das verschmutzte Wasser ab.

Der Wasserverbrauch hängt natürlich von der Nutzung ab. Geht man oft auswärts Essen und muss danach nicht im Fahrzeug das Geschirr abwaschen, benutzt man die Duschen auf einem CP und nicht im WoMo, usw., um so mehr Wasser spart man natürlich.
Anderseits ist der sparsame Umgang mit dem „eigenen“ Wasser eine Möglichkeit möglichst lange autark zu stehen, besonders an Plätzen, an denen es keine Infrastruktur gibt – oder die man nicht nutzen möchte (z.B. öffentliche WCs in Corona-Zeiten).

Je mehr man spart, desto länger reicht der eigen Wasservorrat, je mehr man verbraucht, umso häufiger muss man eine der Versorgungsstationen ansteuern und verbrauchtes Wasser ablassen und frisches nachtanken.

Gut ist, wenn der Grauwassertank beheizt ist, da er unterm dem Fahrzeug (Bodennähe) angebracht ist. Somit kann er auch im Winter nicht einfrieren.
Der Frischwassertank befindet sich im Fahrzeug und ist vom Einfrieren nicht betroffen.

*Weisswasser: Frischwasser
Grauwasser: verschmutztes Wasser (Spüle, Dusche)
Schwarzwasser: nur bei Fahrzeugen die kein Chemie-Klo oder eine TTT haben, sondern die für die Toilette einem separaten Tank haben

Diesel
Die allermeisten WoMos haben einen Diesel-Motor als Antrieb. Somit ist Diesel quasi immer an „Bord“. Deswegen haben sich einige Hersteller entschieden Dieselheizungen im WoMo zu verbauen. Der Betriebstoff ist ja vorhanden und wird aus dem „normalen“ Tank auch für die Heizung genutzt.
Tests zeigen, dass die Dieselheizung ca. 6L in 24h verbraucht, bei einer Aussentemparatur von 0 Grad und einer erzielten Innentemparatur von 20 Grad.
Es gibt auch Kochplatten/Herde die mit Diesel betrieben werden – auch da der Vorteil, man benötigt keine Gasflasche.
Der Vorteil beim Diesel ist klar die Verfügbarkeit: Gibt es in jedem Land, an vielen Stellen.

Gas
In fast allen WoMos (und auch Wohnwagen) befinden sich trotzdem 1-2 Gasflaschen – meistens zum Kochen, eventuell zum Heizen und für Warmwasser.
Bei uns wird das Gas benötigt für den Gasherd und den Warmwasserboiler (bei anderen auch zum Heizen).
Es gibt fürs Camping 2 Standardgrössen an Flaschen 11kg und 5kg. Manche Fahrzeuge haben Platz und Anschlüsse für 2 kleine Flaschen. In unseren Gaskasten passt eine 11kg-Flasche.

Wo bekommt man die Gasflaschen?
An grösseren Tankstellen, Baumärkten und auf einigen CPs. Dort kauft man in der Regel eine gefüllte Flasche und hinterlegt dafür Pfand (ca. EUR 30.-). Ist die Flasche leer, bringt man sie zurück und erhält eine neue, für die man nur die Füllung zahlen muss (ca. EUR 20.-).

Hört sich gut an. Theoretisch, denn mancher Anbieter will nur „seine“ Flaschen gegen eine gefüllte tauschen, d.h. die Flasche von Händler A will Händler B nicht haben und man ist gezwungen eine neue Flasche mit Depot zu kaufen (und muss zusätzlich die 1., leere, weiter mit im WoMo transportieren). Dies passiert schnell, wenn man eine Flasche im Ausland kauft oder eine „Spezialflasche“ hat, wie bei uns eine Copmosite (Kunstoffmaterial).
Dies kann dazu führen, dass sich daheim mehrere Flaschen ansammeln, die man aus den Ferien mitbringt, aber daheim nicht mehr zurückgeben kann.

Schade, dass dies nicht wirklich standatisiert ist!
Betrifft übrigens auch die Anschlüsse…dafür gibt es dann Adaptersets.

Wie lange hält eine 11kg Flasche?
Dies hängt natürlich von der persönlichen Nutzung und der Anzahl der Mitreisenden ab.
Wir brauchen Gas nur für den Heisswasserboiler und den Gasherd, sowie den Gasgrill (Aussenanschluss) – nicht für das Heizen.
Unsere 11kg.-Flasche hielt (für 2 Personen) rund 47 Tage. Dabei wurde sie an rund 10 Tagen nicht oder kaum genutzt, da wir bei Freuden gegessen/gekocht haben und/oder dort geduscht haben, bzw. in Restaurants essen waren und auch keinen Abwasch hatten.
Rechnen wir die 10 Tage also hinzu, dann hätte die Flasche für rund 37 Tage gereicht.
Bei folgender Nutzung:
– 70-90x Wasserkochen für Kaffee/Tee
– 35-40x Kochen (z.T. im Omnia, ca. 50 Minuten)
– 5x Grillen (Aussengrill „holt“ sich das Gas aus der einzigen Flasche die wir haben)
– 70x Duschen/Waschen
– 30-35x Beheizen des Warmwasserboilers (zum Waschen, Duschen, Spülen)

Unsere Faustregel nun: Wenn man sich viel im WoMo aufhält, dort viel kocht, abwäscht, duscht, usw., hält eine Flasche rund 1 Monat.
Bedeutet für uns, dass wir in Zukunft nach 30-35 Tagen den Füllstand prüfen und uns rechtzeitig nach einer neuen Flasche umsehen werden.
Der Gasvorrat verlängert sich natürlich auch entsprechend der Jahreszeit: Im Hochsommer kann man kalt Duschen und der Boiler bleibt aus. Kaffee und Tee wird durch kalte Getränke aus dem Kühlschrank ersetzt usw., man benötigt also eher weniger Gas.

Der OMNIA

Der Omnia ist eine Art Koch-/Backtopf. In ihm kann man sowohl Aufläufe zubereiten, wie auch Kochen und Backen. Dieser „Topf“ wird direkt auf die Gas-Koch-Flamme gestellt und entwickelt dann eine Ober- und Unterhitze.

(Herstellerfoto)

Eine absolut sinnvolle Investition (ca. EUR 60.-), in eine rund 30jährige Erfindung.

Hier ein Foto im Einsatz: Vorbeitung eines Nudelgerichts, mit Hühnchen und Gemüse. Alles wird zusammen im Omnia gegart/gebacken. Zubereitungsdauer ca. 50 Minuten (zu bedenken, beim Gasverbrauch)

Trocken-Trenn-Toilette (TTT)

Wichtig im WoMo ist natürlich die Toilette. Besonders in „Corona-Zeiten“ ermöglicht sie, dass man keine öffentlichen Toiletten benutzen muss – und somit autark ist.

Verbaut werden in Wohnmobilen in der Regel „Chemie-Toiletten„. Dies sind Kunsstoff-Behälter, in die eine Chemie-Kapsel gelegt wird und die dann für eine schnellere „Zersetzung“ der Stoffe sorgen. Die Kapazität dieser Toiletten beträgt (je nach Nutzung) allerdings nur 2-3 Tage. Dann müssen diese an dafür vorgesehenen Chemie-Entsorgungsstationen entleert werden.

Die Behälter werden von aussen, durch die Service-Klappe, entnommen und dann zur entsprechenden Stelle auf dem Campingplatz gerollt (wie ein Boardcase), entleert und ausgespült.

Die Vorteile ein Chemietoilette:
Sie werden und wurden 100tausenfach von den Herstellern verbaut und sind quasi standardisiert – und somit entsprechend günstig (besonders für die Hersteller).
Auf allen Campingplätzen gibt es Entsorgungsstationen für die Toiletten.

Die Nachteile der Chemietoilette:
Sie benötigen Chemie (Tabs) und riechen auch nach Chemie.
Sie benötigen Wasser und Strom (Wassertank und Pumpe für die Spülung).
Die Kapazität ist sehr begrenzt.

Was gibt es also für Alternativen?
Die Trockentrenntoilette (TTT)!
Diese Toillette benötigt keinerlei Chemie und auch kein Wasser (und nur minimalen Strom, für einen kleinen Lüfter). Die TTT wird „eingerichtet“ indem man einen Kokosziegel (daheim oder unterwegs) mit ca. 1L Wasser auflöst und in die Toilette gibt.
Die Toilette „kompostiert“ ab dann die Fäkalien. D.h. letztlich entsteht Kompost, den man auf den Komposthaufen im Garten oder im Hausmüll entsorgen kann.
Ohne Einsatz/Verbrauch von Chemie und Wasser.
Der Urin wird in einem separaten Tank gesammelt und kann separat entsorgt werden (ohne Chemie).

Zur Anschauung:
Links die Toilette, wie wir sie von daheim kennen. Mitte, der Mensch von oben gesehen.
Rechts die TTT. Unten der Urin-Behälter, oben der Behälter für die „festen“ Stoffe.

So sieht dies dann in natura aus:

(Herstellerfoto)

Diese TTT hat eine Kapazität von 2-3 Wochen (für 2 Personen), was denn Festtank betrifft. Den Urintank muss man alle ca. 2 Tage entleeren.

Die Vorteile der TTT:
Kein Einsatz von Chemie und keine Verschwendung von Wasser (und minimaler Stromverbrauch). Man „produziert“ Kompost!
Kein Chemiegeruch im Fahrzeug (wenn sie „riecht“, dann max. nach Erde)
Grosse Kapazität, d.h. langer Einsatz möglich, muss nur selten entleert werden.
Autarkes Campen somit gut möglich, da man keine Entsorgungsstationen benötigt.
Kauf der Chemiekapseln entfällt. Nach jeder Leerung bedarf es einer neuen Kapsel (bei der TTT benötigt man ca. alle 3 Wochen einen Kokosziegel, für ca. EUR 3.-)

Die Nachteile der TTT:
Relativ hoher Preis, da Zusatzausstattung. Kauf und Einbau ca. EUR 1.100.-
Etwas grösser als Chemie-Toiletten, nimmt also in der Nasszelle etwas mehr Platz ein.

Unsere Erfahrung: Die TTT, wir haben eine „Natures Head“, ist perfekt!
Wir waren, besonders in Corona-Zeiten, extrem froh immer unsere eigene Toilette benutzen zu können, um die man sich rund drei Wochen überhaupt nicht gross „kümmern“ muss. Eine Anschaffung, auf die wir nie mehr verzichten möchten!